von Stadt Bad Ems
•
13. Oktober 2025
Die diesjährige Generalversammlung der Great Spa Towns of Europe (GSTE) brachte Vertreterinnen und Vertreter aus elf europäischen Welterbestädten zusammen – darunter Baden bei Wien, Baden-Baden, Vichy, Spa, Bath, Karlovy Vary, Mariánské Lázně, Bad Kissingen, Montecatini Terme und natürlich Bad Ems. Gemeinsam bilden sie das UNESCO-Welterbe, das die einzigartige europäische Bäderkultur repräsentiert. Die von der UNESCO ausgezeichneten Kurstädte stehen exemplarisch für das europäische Kurphänomen, das seine Wurzeln in der Antike hat und im 18. und 19. Jahrhundert seine Blüte erlebte. Charakteristisch sind Kolonnaden, Kurhäuser, Parkanlagen und eine Architektur, die Gesundheit, Kultur und Begegnung vereint. Für Oliver Krügel, Stadtbürgermeister von Bad Ems, war die Tagung in mehrfacher Hinsicht besonders: Im Mai war er in Mariánské Lázně (Marienbad) zum neuen Vorsitzenden (Chair) des Verbunds gewählt worden – eine Wahl, die nicht auf Rotation, sondern auf persönlichem Vertrauen innerhalb des Netzwerks beruht. „Es ist eine große Ehre, unserer europäischen Gemeinschaft als Vorsitzender vorstehen und sie nach außen vertreten zu dürfen“, so Krügel. Bereits am Mittwoch trafen sich die Site Manager der elf Städte, bevor am Abend die Löwenstein-Familienstiftung zu einem Empfang in das noch nicht vollständig fertiggestellte Badhaus einlud. Die Gäste konnten dort erste Eindrücke des sanierten Restaurantbereichs gewinnen. „Es ist wirklich bemerkenswert, was dort entsteht“, sagte Krügel. „Wir sind in Bad Ems voller Vorfreude auf die Wiedereröffnung dieses geschichtsträchtigen Hauses." Der Donnerstagvormittag stand ganz im Zeichen der Generalversammlung – dem zentralen Arbeitstag der Konferenz. Im Mittelpunkt standen die Weiterentwicklung des Welterbemanagements, die Budgetplanung, Projekte zur Besucherlenkung sowie der Schutz und die Pflege der Kurarchitektur. Zudem wurden künftige Strategien für Kommunikation und Marketing beraten, um das gemeinsame Welterbe international noch stärker sichtbar zu machen. Am Nachmittag folgte ein Fachworkshop zum Thema „World Heritage Impact Assessment“, bei dem drei Expertinnen und Experten – zwei vor Ort und einer digital zugeschaltet – ihre Erfahrungen aus anderen Welterbestätten vorstellten. Daran schloss sich die Sitzung der Intergouvernemental Group an. Den feierlichen Abschluss des Tages bildete der Galaabend im Schloss Balmoral. In seiner Ansprache vor internationalen Gästen, Kolleginnen und Kollegen betonte Oliver Krügel die Bedeutung des europäischen Zusammenhalts: „Diese Anerkennung würdigt den außergewöhnlichen Wert des europäischen Bäderwesens – eine Kulturtradition, die unseren Kontinent geprägt hat und uns bis heute verbindet. In Bad Ems lässt sich dieses Erbe auf authentische Weise erleben.“ Er hob hervor, dass es bei der gemeinsamen Arbeit nicht nur um den Erhalt der Vergangenheit gehe, sondern auch um die Gestaltung der Zukunft: „Wir schützen nicht nur historische Bauten – wir bewahren eine Idee, die Europa seit Jahrhunderten prägt: das Zusammenspiel von Gesundheit, Begegnung, Bildung und Kultur.“ Krügel dankte in seiner Rede auch den engagierten Menschen, die die Great Spa Towns of Europe tragen: den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern, Sitemanagern, den Stadtverwaltungen, Fachbehörden und Experten, Partnern und insbesondere den jungen Menschen, die das Welterbe in die nächste Generation tragen. „Unsere Generalversammlung hat wieder einmal gezeigt, wie stark unsere Kooperation geworden ist. Lassen Sie uns das, was uns verbindet, weiterentwickeln – mit Offenheit, Respekt und Freundschaft über Grenzen hinweg.“ Die SWR-Berichterstattung hob die Bedeutung des Welterbetitels ebenfalls hervor: Er habe der Stadt nicht nur Ansehen gebracht, sondern auch den Tourismus belebt. Zugleich betonte Krügel: „Der Welterbetitel ist kein Tourismussiegel, sondern eine Verantwortung, unser bauliches Erbe zu bewahren.“ Ein besonderer Dank gilt dem Bad Emser Team um Sitemanagerin Julia Palotas, dem städtischen Bauhof, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadt- und Verbandsgemeindeverwaltung sowie dem Vorzimmer des Bürgermeisters, die mit großem Engagement zum Gelingen der Veranstaltung beitrugen. Zum Abschluss der mehrtägigen Zusammenkunft erlebten die Gäste eine Wanderung durch die Weinberge von Obernhof – ein eindrucksvoller Schlusspunkt, der die landschaftliche und kulturelle Vielfalt der Region zeigte. Die nächste Generalversammlung der Great Spa Towns of Europe findet im April 2026 in Vichy (Frankreich) statt. Pressemitteilung der Stadt Bad Ems vom 13.10.2025